- Kerala
- Kerala[englisch 'kɛrələ], Bundesstaat an der Südwestküste Indiens, mit 38 863 km2 ist er kleiner als die Niederlande, hat (2001) 31,84 Mio. Einwohner (1971: 21,35 Mio., 1981: 25,45 Mio. Einwohner). Größte Städte sind Cochin, die Hauptstadt Thiruvananthapuram und Calicut. Amtssprache ist Malayalam. Bedingt durch die sozialstaatliche Orientierung der Landespolitik ist die Analphabetenrate die niedrigste der indischen Bundesstaaten. - In der rd. 550 km langen, von Lagunen und Kokospalmen gesäumten Küstenebene (Malabarküste) werden Reis, Zuckerrohr, Maniok und tropische Früchte (Betel-, Cashewnüsse) angebaut. Ostkerala reicht in die Westghats; hier liegen der Anai Mudi (2 695 m über dem Meeresspiegel), die höchste Erhebung der Westghats, und der Hauptteil des Cardamomgebirges. Hier gibt es tropische Regenwälder sowie ausgedehnte Kaffee-, Tee-, Kautschuk-, Pfeffer- und Kardamompflanzungen. Kerala liefert 98 % der indischen Pfeffer- und 95 % der indischen Kautschukproduktion. An der Küste wird Fischerei betrieben. Bergbauprodukte sind Ilmenit, Monazit, Rutil, Zirkon und Sillimanit. Die vielseitige Industrie erzeugt u. a. Textilien, Gummi, Zucker, Zement und Düngemittel. Noch stark verbreitet ist die Heimindustrie (Herstellung von Kokosmatten).Um die Malayalam sprechende Bevölkerung staatlich zusammenzufassen, wurden 1956 Travancore-Cochin und der Bezeichnung Malabar (zur Geschichte Malabarküste) zu einem Unionsstaat unter dem Namen Kerala zusammengefasst. In Kerala konnten die Kommunisten große Wahlerfolge erringen (1957 erstmals kommunistische Regierung). Innenpolitische Spannungen führten mehrfach zur Übernahme der Regierungsgewalt durch die Unionsregierung (»President's rule«).H. J. Nitz: K., in: Geo-öko-dynamik, Jg. 3 (1982).
Universal-Lexikon. 2012.